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Sonntag, 20. September 2020

Strangers in Paradise Bd 2

Terry Moores Comic-Soap ist zwei Jahrzehnte lang an mir vorbeigegangen, und als Ende August in Hella von Sinnens Comic-Talk das Erscheinen der mittlerweile siebten Bandes besprochen wurde, mußte ich wegen unerwünschter Spoiler schnell wegschalten. Schließlich steckte ich ja da erst auf der Hälfte des zweiten Bandes, dessen lebenspralle 142 Seiten sich in angenehmen kleinen Häppchen verkonsumieren lassen. Dieses langsame Lesen scheint mir - zumindest was mich selbst betrifft - auch der angemessenste Umgang mit dieser schönen Romanze zu sein, die so angenehm 90er wirkt, schon allein weil die Figuren nicht ständig diese dämlichen Smartphones in der Pfote haben. Golden Age, seufz... 😉

Dieser kleine Beitrag fällt auch deshalb so dürfig aus, weil ich zu Band 1 schon alles Wesentliche geschrieben hatte. Auch meine Kritik bleibt: Warum gönnt Schreiber&Leser uns nicht ein paar editorische Notizen? Die vertrackte Liebes- und Freundschaftsgeschichte um Katchoo und Francine bleibt auf nicht zu aufwühlende Weise ergreifend, der Stil schwankt unentschieden zwischen cartoonig und ernst und trifft damit einen ganz eigenen Ton. Das Einstreuen von Gedichten, Prosa und Songs macht Strangers in Paradise zur kurzweiligen Comiclektüre mit ein wenig, aber nicht allzuviel Tiefgang. Der kriminalistische Teil der  Handlung wirkt lange Zeit etwas bemüht, endet aber dann  mit einem ordentlichen Knall. Die Rahmenhandlung schlägt einen tollen Bogen zum Beginn der Serie, und das letzte Kapitel ist ein kleines Geschenk an alle Kinder der 90er, die dieser Serie bis hierhin gefolgt sind und auch in Zukunft folgen werden, mit einer Mischung aus Nostalgie und sommerleichter Verknalltheit. Eine Zukunft, die ja auch längst wieder Vergangenheit ist - vielleicht ist es gut, daß ich erst jetzt angefangen habe zu lesen...



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