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Sonntag, 13. Juni 2021

Beglückend: Aristophania Band 3 - Die Morgenrot-Quelle

Aus dem Bonusteil: Tuschezeichnung
SPLITTER legt im Frühjahr 2021 den dritten Band des Vierteilers Aristophania vor, dessen erste beiden Episoden ich schon äußerst stark fand. Das Szenario von Dorison bietet auch weiterhin zwar konventionelle, aber gut komponierte und atmosphäreische Fantasy-Kost. Eingebettet in die bewegte Geschichte Frankreichs im 19. Jahrhundert mit Arbeiterelend und Niederschlagung der Pariser Kommunarden, sind die Geschwister Calixte, Basile und Victor weiterhin auf der Suche nach ihrem Azur, um ihre Mutter zu retten, die unter dem Bann des dunklen Hofes im Koma vor sich hin dümpelt. Während der verklemmte Victor unter der gütig-fordernden Leitung der Gräfin nur langsam entdeckt, dass auch in ihm magische Talente schlummern, wird Basile von durchaus nachvollziehbaren Zweifeln gepackt, was Aristophanias Integrität und den Wahrheitsgehalt der gesamten Geschichte angeht.

Es ist vor allem das riesige Vergnügen, in die Bilderwelt dieses Vierteilers einzutauchen, das Aristophania für mich aus der Masse herausstechen lässt. Egal ob in Actionsequenzen oder eher poetischen Bildern, Joel Parnotte ist ein Magier der Tuschezeichnung. Stets ausdrucksstark und detailverliebt, arbeitet er ausgiebig mit klassischen Schraffurtechniken, die seinen Landschaften und Figuren neben Tiefe und Lebendigkeit auch eine ganz besondere Aura verleihen: Als sei jedes Bild noch im Entstehen und könnte schon beim nächsten Lesen ein anderes sein. Grandios! Auch die stimmige und reichhaltige Colorierung von Bruno Tatti verdient eine eigene Erwähnung.

Ein Werkstatteinblick rundet das – wie immer bei SPLITTER – wertige Gesamtbild ab und erhöht die Vorfreude auf den abschließenden Teil, Der rote Berg.

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