Lange keinen Asterix mehr gelesen.

DIE TOCHTER DES VERCINGETORIX heißt der aktuelle Band, der vierte aus der Werkstatt von Conrad und Ferri, im Wesentlichen mit vernichtenden Kritiken bedacht. Ich mußte trotzdem ein paarmal lachen. Ich mochte aber auch GALLIEN IN GEFAHR sehr, jenen letzten Band des kürzlich verstorbenen Albert Uderzo, der in den Augen der meisten Ultras wohl den absoluten Tiefpunkt der Reihe darstellt. Sagt das etwas über meine Qualifikation aus, über Asterix zu schreiben? Wahrscheinlich. Daher fasse ich mich kurz - da ich mir vorgenommen habe, an dieser Stelle ein paar Gedanken zu ALLEM niederzuschrieben, was ich so lese. In Nach-Shutdown-Zeiten kann das auch mal zur lästigen Pflicht ausarten....

Denn im Grunde ist das Teil ja nicht mehr so wirklich neu, und die Kritiker*innen aller gängigen Qualitätsmedien haben nicht unrecht, wenn sie sich an einen müden Abklatsch von BEI DEN NORMANNEN oder IN SPANIEN erinnert fühlen und die niedrige Screentime des Titelhelden bemängeln. Und Wortspiele wie Wildschweinesystem und Figuren wie Letitbix zeigen deutlich, daß F&C noch in ihrer eigenen Jugend festhängen, wenn sie eigentlich den Nachwuchs der Jetztzeit karikieren wollen. Und was hätten Fridays For Future mit ihrer Gallionsfigur Greta, die Digitalkultur samt Insta und Influencern und das Genörgel alter Säcke wie mir nicht für schöne Steilvorlagen für einen zeitgemäßen 34. Asterix abgegeben! Doch das, was die Autorinnen hier vorlegen, hätte so nahezu auch in den 70ern publiziert werden können. Schade.

Gelacht habe ich aber über die Zeichnungen, Obelix und die schönen Sidegags mit Idefix. Finde ich ganz und gar nicht mißlungen und mußte ein paarmal laut und herzhaft lachen. Istnichtnix.