Kein Land für Frisöre - MX 541

Auch wenn es auf der vorletzten Seite stattfindet, ist das hier kein echter Spoiler: Matt begegnet nach bestandenem Abenteuer Suzi Quinn und Miki Takeo in der Oase der Hundert, auch Kormaks Ex-Komplizin Margeaux findet Erwähnung - ein Rückblick auf Band 508 der Romanheftserie. Undercover war die erste Epidode, die ich gelesen habe, im Juli 2019 war das. Für mich schließt sich damit ein erster kleiner Fan-Stromkreis, auch wenn im vorliegenden 541. Heft Genese den Kriegern des Lichts die Glühbirne ausgeknipst wird. Übrigens hochverdient mit großem Tamtam in der Großen Salzwüste in Utah.

Die KdL haben allerdings nicht nur Fans, wie ich einem Schreiben auf der Leserbriefseite entnehmen kann. Ich bekenne mich hingegen ganz klar als solcher, trotzdem ist jetzt auch mal genug und die Zeit tatsächlich reif für ein Ende dieses Handlungsstrangs. Im Grunde hätte das Autor*inneteam der zur Megamonströsität mutierten Rebellentruppe um Olivia Canning auch schon nach Melange den Stecker ziehen können, denn Höllenschlund, Bestienmacher und Das Buch Koolob waren streng betrachtet nur Variationen des bekannten Themas. Ich habe aber keine Lust, MADDRAX streng zu betrachten und mich stattdessen stets hervorragend unterhalten gefühlt.

Nun aber ist es soweit: Ian Rolf Hill, derzeit wohl der eifrigste Maddrax-Schreiber, schickt die Krieger des Lichts in den Ruhestand und hilft Worrex, den Plan der Archivare nun doch noch umzusetzen. Jene unheilvolle Tachyonen-Entität soll endlich von ihren Wirtskörpern befreit und an den Dimensionsportalen zum Guten eingesetzt werden. Matt und Aruula, Rulfan und Worrex selbst ziehen - nun wieder vereint - am selben Strang, und so verläuft die Rettung der Wüstenenklave Nimbus III und ihrer höchst bedauernswerten Bewohner im Grunde recht souverän. Klar, IRH geizt an keiner Stelle mit tollen Schauplätzen, interessanten Nebenfiguren, einem guten Aufbau, empathischen Innenansichten und super geschriebenen Actionszenen im Wechsel. Auch ist dem an The Mummy Returns gemahnenden Bossgegener eine gewisse Tragik eingeschrieben, handelt es sich doch bei der Chimäre um einen Charkter, den wir einige Folgen lang begleiten durften - und der letztlich doch nur das Opfer eines dummen Mißverständnisses ist. Es macht tatsächlich durchgehend Spaß, Titel von Hill zu lesen. Dank seines makabren Humors gibt es auch immer was zu Schmunzeln. Größere Überraschungen oder Twists bietet der vorliegende Roman aber keine. Trotz des archaischen Titels kann Genese nicht ganz verhehlen, daß er innerhalb der Gesamterzählung vor allem eine Funktion erfüllen muß: Nämlich bezüglich der Krieger des Lichts den Sack endlich zuzumachen.

Ciao und merci Henry, Jared, Erasmus und Olivia - nice to meet you again, Suzi und Miki! Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte um die Parallelwelten jetzt weiter- und zuende geht. Der letzte Absatz verheißt immerhin einen großen Auftritt meines Lieblings-Schurken, yeah! Und ehe ich es vergesse: Alles Gute und ein besseres Leben für euch, Kuurd und Darr. Sucht euch einen schöneren Ort, sobald ihr groß genug seid... Hoffentlich sieht man sich mal wieder!