Bereits Nestor Taylors Cover von Fern der Erde, beinahe eine Parodie auf Eden-Idyllen in Druckerzeugnissen der Zeugen Jehovas, ist eine Reise in einen Gegenentwurf zum Maddraxiversum. Auf dem terrageformten Mond Novis siedeln Menschen, und nach vergangenen Wirren und Grausamkeiten prägen nun Demokratie, Frieden, eine intakte Ökologie und bodenständiger Fortschritt den Alltag. Einiges Personal der Serie war hier zwischengeparkt und darf nun ran: Die Barbarin Eileen, Xij Hamlet, Xaana, Tom Ericson, Vasraa Uon, Phillis und Xij Hamlet. Aus der Kämpferin von einst ist eine Politikerin geworden, die erst lernen muss, sich im Senat zu behaupten. Als das planetare Kommunikationssystem Probleme macht, trifft sie eine folgenschwere Personalentscheidung. Hinzu kommen zweifelhafte Forschungen an den genetischen Voraussetzungen für Telepathie sowie ein McGuffin namens Wurmlochkommunikator – eine komplexe Mischung.
Stefan Hesch gelingt es, die recht vielschichtige Handlung mit leichter Hand zu erzählen. Menschlichkeit, Humor und eine behutsam steigende Spannungskurve vermitteln das ungewohnte Setting mühelos; die Episode vermittelt eine gesunde Entspanntheit und macht Lust auf mehr. Wem die vielen reanimierten Charaktere nicht vertraut sind, wird zu schätzen wissen, hier nicht überfordert zu sein – dennoch ist MX580 actionreich genug, um nicht lahmarschig rüberzukommen. Eine Wirtshauskeilerei, desaströse Netzabdeckung und ein durchsetzungsschwacher Gesundheitssenator mit L inklusive.
Es wird nicht paradiesisch bleiben, daran läßt Hensch keinen Zweifel. Machthungrige Kräfte haben ihre Chance genutzt, sich wieder ins Spiel zu bringen. Novis zurück in die Serienhandlung zu holen – sieht erstmal nach einer tragfähigen Idee aus, die im übernächsten Heft von Lucy Guth fortgesetzt wird.
[Dieser Artikel wird in leicht veränderter Form auch zeitnah auf phantastik-news.de erscheinen.]
Vielen Dank für die Rezi, aber auch deine Zusammenfassung im Maddraxikon!
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