Schon
Nèstor Taylors Cover zu The Walking Matt
macht klar, dass wir es mit einer Hommage an den größten
Zombieerfolg seit Dawn of The Dead
zu tun haben, der AMC-Verfilmung von Robert Kirkmans kongenialen
Walking Dead –
Comics. Die Typographie des Titels und das charakteristische
Waldgrün, sowie ein untot schlurfender Matthew Drax sind
der verdienten, wenn auch zuletzt etwas seifenopernhaft schwächelnden
TV-Serie entlehnt. Es wäre ja auch Verschwendung gewesen, die
erzählerische Chance ungenutzt zu lassen: Der Geist des Titelhelden
ist per Zeitstrahl zum Mars gereist. Seine Hülle befindet sich
derweil in einer bionetischen Kapsel, die seine Vitalfunktionen bis
zu dessen Rückkehr aufrecht erhält. Ein Glück für den Daa'muren
Lun'hal'soro – sein Bewußtsein braucht nämlich dringenst einen
menschlichen Körper, um wiederum seinen
seit Jahren in einem Stollen verschütteten Leib zu bergen. So macht
sich der Ex-Airforce-Commander und bewährte Weltretter ohne sein
eigenes Wissen als Sprengmeister auf den Weg – Handwerk hat
goldenen Boden.
Es ist also diesmal kein Virus, der den leblosen Körper okkupiert. Simon Borner aka Christian Humberg gräbt sich in die Ursprüngen des Zombiemythos, die in den westafrikanischen Yoruba-Religionen, später im haitianischen Voodoo zu finden sind. Er entdeckt den Loa, ein mächtiges Geistwesen, das Besessenheit auslösen kann, und kann so schon zu Beginn der Episode mit Der Exorzist auf einen anderen Horror-Klassiker verweisen – es reicht ihm nicht, sich augenzwinkernd auf die Analogie zu Walking Dead zu beschränken. Stattdessen kreiert er eine runde und eigenständige Geschichte, in der auch die Bedrohung durch die Dunklen ihre Opfer fordert, die dann den Weg des Wandernden Matt schicksalshaft kreuzen. Der eher überschaubare Plot macht auf den beschränkten 64 Heftseiten herrlich auserzählte Szenen, stimmige Psychologie und ausführliche Dialoge möglich, und mit Lun'hal'soro tritt eine Nebenfigur auf den Plan, deren weiteres Schicksal den Serienmacher/innen in Zukunft gerne den ein oder anderen Blick wert sein darf.
[Dieser Artikel wird in leicht veränderter Form auch zeitnah auf phantastik-news.de erscheinen.]
Danke für Deine Rezi! Und auch für Deine Mitarbeit im Maddraxikon!
AntwortenLöschenEs ist mir eine Freude - sonst würde ich es nicht machen. Mal davon abgesehen, dass ohne die Leidenschaft, die du, lieber McNamara, in das Fandom steckst, alle anderen Aktivitäten im Sande verlaufen würden. Also: Ich danke DIR! --- A propos im Sande: Nach dem letzten Android-Update hat mein Handy keinen Platz mehr für das extrem speicherintensive TikTok. Ich will meine Aktivitäten dort zwar grundsätzlich fortsetzen, sehe aber auch die Grenzen dieses Unterfangens. Daher war meine Motivation, mein Phone zu entrümpeln, in dieser Woche einfach noch nicht hoch genug.
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