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Mittwoch, 24. Juni 2020

Actionlastig: MX 533

[Dramatische Musik, Aufblende. Gleiterflug über Waashton] 
OFFSTIMME In einer Welt, die keine Gnade kennt - in einer Welt, in der dein Leben nichts bedeutet...
[Rückblende:Sebezaan greift Alex C. an]-
...hat eine Frau den Mut, etwas zu ändern.
OLIVIA [Liegestützen machend, verschwitzt] Fick dich, Mr. Black! Für das Leben meines Bruders wirst du bezahlen!
[Musik wird intensiver. Eine runtergekommene Farm. Mayham, Olivia, Sidemore und Erasmus Goldstein beim Schieß- und Nahkampftraining]
OFFSTIMME  Sie sind bloß Amateure, und sie haben sich mit einem mächtigen Gegner angelegt.
[Massen von WCA-Soldaten stürmen das brennende Pentagon] 
OLIVIA Oh Shit...
OFFSTIMME Doch manchmal, wenn die Kleinen es mit den ganzen Großen aufnehmen, kommt unverhofft Wudan zu Hilfe. Oder jemand ganz unerwartetes... [Gleiter]

So oder zumindest so ähnlich könnte ein Kinotrailer zu Krieger des Lichts beginnen, der 533. Maddrax-Epidode, mit der Christian Schwarz uns Erklärung und Vorschichte zu dem großen Twist am Ende des Vorgängerbandes serviert: Warum zum Henker ist der Stasisbehälter aus der Zukunft leer? Enthalten sollte er eine spezielle Lebensform, deren Erbinformationen die paradoxen Verwerfungen im Raum-Zeit-Gefüge stoppen könnten, bevor es zum Parallelwelt-Kollaps kommt, der alles Seiende bedroht. Doch der Plan ist schiefgelaufen, und das hat mit den Attentatsplänen der kleinen Guerilla-Truppe um Olivia Cunning zu tun, die den Tod ihres Bruders rächen will, die Zusammenhänge aber nicht so recht durchschaut und damit eine Verkettung unglücklicher Ereignisse produziert.

Obwohl ich den Roman ab der zweiten Hälfte sehr mochte, ging es mir bei der Lektüre jedoch erstmal so wie der sympatischen Heldin: Ich habe die Zusammenhänge auch nicht so recht durchschaut, war aber diesbezüglich immerhin vorgewarnt. Viele Namen, Orte, Anspielungen und Handlungsbezüge aus früheren Ausgaben nahmen in der Exposition des Romans eine so  große Stellung ein, daß ich verständnismäßig zunächst nur ein paar weit entfernte Rücklichter sah. Dazu kommt, daß mich Geschichten, die stark im militärische Milieu angesiedelt sind, oft wenig interessieren - das ist aber mein persönliches Pech. Dennoch war der erste Teil leider bis kurz vor LKS verworren und ermüdend. Er beleuchtet die Vorschichte der Krieger des Lichts und des (vielleicht? - ich weiß noch nicht so recht...) Schurken Sebezaan und wirkt durch zu kurze Spannungsbögen und zu häufige Zeitsprünge etwas fahrig. Doch als die eigentliche Handlung um das geplante und aus dem Ruder laufende Attentat dann Fahrt aufnahm, war ich wieder gerne an Bord. Das Attentat ist raffiniert geplant und spannend erzählt. Die junge, aber sehr rauhe Olivia ist eine Figur mit Potential, und die Gruppenkonstellation ihrer drei Jungs inklusive chancenloser Romanze könnte in den kommenden Bänden - die Krieger des Lichts sollen wohl eine Hausnummer im aktuellen Zyklus bleiben - für reichlich Sprengstoff sorgen. Offene Fragen gibt es zum Ende hin genug.

Auf Facebook gab es bezüglich der Hillies aus Band 532 eine kleine Diskussion über die Blutrünstigkeit in Heftromanen. Schwarz geht hier einen entschiedenen Weg und produziert reichlich Leichen und blutbespritzte Wände. Auch wenn es sich dabei im Wesentlichen um Statisterie, nicht um tragende Figuren handelte: Der Schockeffekt hat funktioniert, und ich war bestens unterhalten.

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