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Montag, 1. August 2022

MX585 bis MX587 - Genug für einen Sommertag

Zum Ferienabschluss hintereinander weggebingt: Zu Frühstücksbuffet und Poolparty die kleinen Ian-Rolf-Hill-Festspiele mit Sein oder Nichtsein und Triple Trouble, danach ein romantischer Sundowner mit Körper gesucht von Oliver Müller

"To be, or not to be, that is the question -" ... kaum eine Karikatur, die sich auf Theater bezieht, kommt ohne dieses berühmte Zitat und die ikonische Darstellung des tragischen Hamlet, Price of Denmark aus, der angesichts eines Schädels, den er betrachtet, über die Vergänglichkeit sinniert. Dass "Sein oder Nichsein ..." aus einer völlig anderen Szene stammt als die die dargestellte Situation mit den von zwei ziemlich stumpfen Totengräbern frisch ausgebuddelten Überresten des "Poor Yorrik", ist dabei offenbar zweitrangig - und hat Arnd Drechsler zu meinem (bis dato) MX-Lieblingscover 2022 inspiriert. Auf dem Titel betrachtet Haaley, ohnehin Lieblingsfigur im aktuellen Zyklus, die Überreste von Robo-Smythe. Dazu ein Trümmerfeld in verführerischem Apokalypse-Rot. Und der Roman selbst? Brilliert mit Tragik, Sex, Spannung und Humor und mündet mit dem Absturz der Wolkenstadt in einen Blockbuster-Showdown, der so plastisch erzählt ist, dass mein Kopfkino mir das nächste Roland-Emmerich-Ticket erspart. Geil. Nur einen Bezug zur eigentlichen Shakespeare-Handlung (im Grunde ein whodunnit-Plot) habe ich nicht so recht entdecken können. Was Triple Trouble anging, fürchtete ich zunächst viel Military-Action - ein Genre, das zwar fester Bestandteil der Serie ist, das mich aber noch nie wirklich angesprochen hat. Doch die Abrechnung zwischen den beiden Vasraas ist in ihrer Erbarmungslosigkeit spannend genug, um mich bei der Stange zu halten. Dem Handlungsstrang um die Kinder von Sinsati gönnt IRH gar ein richtiges Happy End - das nenne ich beinahe mutig in einer Reihe, die im Untertitel "Dunkle Zukunft der Erde" heißt. Die kommende Erlebnisse der wilden Kinderbande auf Novis sollten BASTEI eigentlich eine Miniserie wert sein. Oliver Müller braucht in Körper gesucht zunächst lange, um alle Figuren aufs Spielbrett zu bringen. Ist ja auch einiges los. Triell ist wieder da, was mich extrem freut! Victorius und der Rückblick auf ein Jugenderlebnis spielen ebenso eine Rolle wie eine Roboterteile-Friedhof, eine manische Lybreiz, Ei'don und der HydRat, Pilatres erodierende Autorität und Smythes' Mental-Chip. Als die Handlung dann Fahrt aufnimmt, wird ein toller Pageturner daraus, dessen Auflösung eine gelungene Pointe bereithält! Für Hintergründe zu der Fabrik in Kapstadt oder zum aufwändigen Ritual der Geistverschmelzung war dann leider kein Platz mehr im Heft. Hätte beides guten Erzählstoff abgegeben, letzteres gar ausreichend für einen Einzelroman. Trotzdem kein Grund zu meckern -  what a beautyful day! 🌅

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