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Sonntag, 7. Juni 2020

Prometheus Band 7 - Die Theorie des 100. Affen

Der siebente Band von Christophe Becs Prometheus-Reihe, erschienen im Mai 2013 und diesmal ausschließlich von Stefano Raffaele illustriert, treibt die Handlung der Reihe deutlich voran, indem Bec die zahlreichen Handlungsebenen verdichtet. Er ist viel konsumierbarer geraten als der zwar anspruchsvolle, aber auch holprige Einstieg in die Reihe, deswegen aber nicht minder spannend. Zeichnerische Höhepunkte sind unter anderem das zerstörte Rio de Janeiro und die Lemming-Reisebusse, aber auch die Begegnungen zwischen Mensch und Extraterrestrischen, bei denen es zu einer Art osmotischen Effekt kommt, der den Körpern ihr Blut entreißt, sind wieder beklemmend realistisch gezeichnet. Hier liegt in Die Theorie des 100. Affen auch der Handlungsfokus: Waren diese Begegnungen bisher für beide Seiten tödlich, haben die Aliens offenbar nun eine Methode entwickelt, zu überleben. Nach der (pseudo- bzw. parawissenschaftlichen) Theorie vom 100. Affen, welche sprunghafte Fortschritte im kollektiven Lernen einer Polpulation beschreibt, sind die Anderen den Menschen nunmehr deutlich überlegen. Aber was wollen sie? Und hat die Menschheit wirklich eine Chance zum Überleben, wie sich allmählich andeutet? Und wird es eine technische (Gegensätzliche visuelle Wahrnehmung) oder eine spirituelle (im weitesten Sinne, Prometheus beinhaltet nichts Esoterisches) sein? Und was hat es mit der postapokalyptischen Parallelwelt auf sich, was mit den Verweisen auf die griechische Myhologie?
Prometheus begeistert mich immer wieder beim Lesen, auch wenn es keine reine Liebe ist. Künstlerisch ist die Serie herausragend gut, und das Storytelling schlägt einen unerwarteten Haken nach dem anderen. Hier ist allerdings auch immer wieder zu allzu Hanebüchenes dabei, als daß ich es als Leser noch glauben könnte. Einmal umgeblättert, bin ich aber schon wieder versöhnt. Ich freue mich auf Band 8!

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