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Samstag, 23. Mai 2020

Christophe Bec: Prometheus Bände 5/6


Halleluja! Zum 6. Band spendiert Bec, Erzähler und erster Zeichner der epischen Endzeitreihe "Prometheus" (Splitter Verlag) eine Personenübersicht und ein kurzes Was-bisher-geschah. Bei der Fülle an Handlungssträngen, Personen und mittlerweile auch Hypothesen ist das eine höchst sinnvolle Einrichtung und vielleicht auch auf Drängen des Verlegers passiert. Die Bände 5 und 6 sind im Herbst 2012 und Frühjahr 2013 in Deutschland erschienen und schildern die Ereignisse im September 2019, als an mehreren Tagen hintereinander jeweils um 13:13 merkwürdige Ereignisse und verheerende Unglücke über die Menscheit hereinbrechen: Eine Raumfähre verschwindet, alle Uhren bleiben stehen, sämtliche Flugzeuge stürzen vom Himmel, die ISS verwüstet Notre Dame (ein halbes Jahr nachdem im Real Life ein Brand die Kathedrale zerstörte), und sämtliche Träger von Herzschrittmachern sterben zeitgleich an Batterieausällen. Was steckt dahinter? Und warum? NASA-Flugdirektor Jeff Spaulding jedenfalls, eine der Ankerfiguren der Serie, schwirrt ordentlich der Kopf. Extraterrestrische Intelligenzen? Eine Angstkampgne zur Errichtung einer neuen Weltordnung unter amerikanischer Flagge, wie zahlreiche Verschwörungsmythen behaupten? - In Band 5 kommt Jeff einem Projekt Montauk  auf die Spur, bei dem der US-Geheimdienst viele hundert Tote auf dem Gewissen hat. Verstörend und grandios die Bilder, auf denen unbekleidete Leichenberge mit Gabelstaplern abtransportiert werden. Doch die Story um telepathisch Begabte, deren mentale Energie mit Hilfe einer komplizierten technischen Vorrichtung in Materie gewandelt und unter Aufsichet von Albert Einstein ganze Schiffe in Wurmlöcher schicken kann, ist schon ziemlich hanebüchen. - Um Längen stärker finde ich da "Arche", bei dem die Forschungsexpedition in das zertörte Providence einer zukünftigen Dimension dem Golfprofi Tim Scott begegnet und die Verschollenen sich anschicken, die entvölkerte Erde zu erkunden, um herauszufinden, was geschehen ist. Währenddessen rückt in unserer Zeit und Dimension die Apokalypse immer näher, die Menschen stehen den rätselhaften Phänomenen hilflos gegenüber. Zeichnerisch sind hier besonders die beiden großformatigen Bilder von Zeus' Wutgericht über die antike Welt und den leergelaufenen Maracaibo-See in Venezuela hervorzuheben. Wirklich toll, bei diesen Zeichnungen kann ich mich als Leser lange aufhalten. Ebenfalls klasse umgesetzt ist der mörderische Coup des Ex-KGBlers Andropow (der W. Putin verdammt ähnlich sieht) in einem Wohnwagenpark und das seltsame Dimensionstor, das am Kerguelen-Archipel auftaucht und am Ende des Bandes für einen amtlichen Cliffhanger sorgt. (Beim Googeln stieß ich dann noch glatt auf den Tim&Struppi-Band L'Arche Des Kerguelen und wollte den schon auf meine Wunschliste setzen - leider ein Fake😭)

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